24. Dezember 2023 - 4. Adventssonntag B

Dafür möchte er nun Gott seine Dankbarkeit zeigen. Und entschließt sich, einen prächtigen Tempel zu bauen. Das ist er Gott schuldig. Zumal er vorher schon einen schönen Palast für sich selber hat bauen lassen. Jetzt ist also endlich Gott an der Reihe. Da lässt er sich nicht lumpen, das will er sich was kosten lassen. Und der Prophet Nathan findet die Idee richtig gut.

Bis sich Gott höchstpersönlich zu Wort meldet und diesen Plänen eine Absage erteilt und David einen Strich durch die Rechnung macht. Und den Spieß sozusagen umdreht.

Gott ist nicht angewiesen auf die Gaben der Menschen. Sondern er ist der Gebende. Und wird am Ende selber zur Gabe.

Gott errichtet David ein Haus, das Bestand hat, das also bleibt und die Zeiten überdauert. Gott schlägt ein Zelt auf unter den Menschen, wie wir es morgen im Hochamt im Johannesprolog hören. Er wird selber Mensch und verschenkt sich also selber an uns Menschen. Und der Mensch darf empfänglich sein für dieses Geschenk.

Darum ist es Gnade, die da Maria entgegenkommt. Darum ist sie eine Begnadete. Weil Gott auf sie zukommt und sich ihr schenkt, weil er seinen heiligen Geist sendet, der Maria erfüllt und in ihrem Schoß Gott Gestalt annehmen lässt. Weil die Kraft des Höchsten in ihr wirksam wird.

Und solche Menschen braucht es. Keine Macher, die meinen, Gott was Gutes tun zu müssen. Sondern solche jungfräulichen Menschen, die empfänglich sind für Gottes Wirken an uns. Die sich beschenken lassen können, ohne was zurückgeben zu können. Die sich öffnen für Gottes Entgegenkommen und ihm wirklich Raum geben in ihrem Herzen, damit er sozusagen in ihnen drinnen sein Zelt aufschlagen und Wohnung nehmen kann.

So ist Maria für uns im Endspurt auf Weihnachten zu Vorbild und Wegbegleiterin, wie es funktionieren kann, wenn Gott heute bei uns anklopft – wie der Engel damals. Denn er will nicht nur eine Gedenkfeier an früher, sondern er will heute bei uns ankommen und Mensch werden in jedem von uns.