"Wer niemals das Licht geschaut hat, der hat auch keine Ahnung davon, wie tief die Finsternis sein kann." Isaak von Stella
 
Isaak von Stella, dessen Gedenktag heute begangen wird, zählt zu den großen Zisterzienserschriftstellern des 12. Jahrhunderts. Ursprünglich aus England stammend, trat er in das französische Kloster Pontigny ein. Später wurde er Abt des Klosters Stella, dann von seiner eigenen Klostergründung auf der Île de Ré, wo er 1178 starb. Seine Predigten sind geprägt von einer großen Radikalität des Denkens, das auch vor kritischen Fragen seiner Zeit nicht zurückweicht, andererseits aber auch von einem tiefen Gottvertrauen.
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SchneeglöckchenIMG 4219

erste Frühjahrsboten...
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Wer täglich zur Hl. Messe geht, für den ist es vielleicht manchmal nicht so leicht, gewohnte Texte wirklich zu hören. Zum Beispiel die Wandlungsworte, die inhaltlich durchaus eine Zumutung sind ("...das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird..."). Ich bin heute daher über das Gabengebet gestolpert, das eben nicht jeden Tag das gleiche ist, und daher wohl ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommen hat:

Allmächtiger Gott,
nimm die Gaben deiner Kirche an.
Sie bringt nicht mehr Gold, Weihrauch und Myrrhe dar,
sondern er, den diese Gaben bezeichnen,
wird für uns geopfert und uns zur Speise gegeben,
unser Herr Jesus Christus,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Er, den diese Gaben bezeichnen, wird für uns geopfert und uns zur Speise gegeben. Unglaublich. Ungeheuerlich. "Was er sagt, ist unerträglich", sagen die Jünger im Evangelium nach der Brotrede (Joh 6,60). Vielleicht ist es gut, hin und wieder einmal über solche Worte zu stolpern, den eigenen Glauben auf den Prüfstand zu stellen. Es ist der Glaube, der die Gaben der Könige und die Gaben der Kirche verbindet.
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ReiherIMG 4192

Man sagt, in der Nacht seien alle Katzen grau. Im Morgengrauen sind dann wohl alle Reiher schwarz...
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Der Herr sprach zu Mose:
Sag zu Aaron und seinen Söhnen:
So sollt ihr die Israeliten segnen;
sprecht zu ihnen:
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.
So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen.

Der Segen des Aaron aus der heutigen Lesung (Numeri 6,22-27) ist eine wunderbare Fortsetzung des Weihnachtsevangeliums aus Lukas. Bei Lukas 2,14 wird „Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade“ verkündet. Am Jahresanfang heißt es nun: „Der Herr […] sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden“. Wenn der Herr, mein Schöpfer, mich anschaut, der mich kennt und vor dem ich so bin, wie ich bin, kann das nur Frieden schenken. Was kann mir noch passieren? Und selbst, wenn ich unruhig werde im Angesicht Gottes – wenn ich mich dem nicht entziehe, wird es mir Versöhnung und Frieden schenken. Es ist ein schöner Gedanke, der Geborgenheit schenkt und Unwichtiges beiseite schiebt. „Ich werde sie segnen“, sagt Gott. Welche Zusage! Ein gesegnetes neues Jahr!
Ck