Wer täglich zur Hl. Messe geht, für den ist es vielleicht manchmal nicht so leicht, gewohnte Texte wirklich zu hören. Zum Beispiel die Wandlungsworte, die inhaltlich durchaus eine Zumutung sind ("...das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird..."). Ich bin heute daher über das Gabengebet gestolpert, das eben nicht jeden Tag das gleiche ist, und daher wohl ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommen hat:

Allmächtiger Gott,
nimm die Gaben deiner Kirche an.
Sie bringt nicht mehr Gold, Weihrauch und Myrrhe dar,
sondern er, den diese Gaben bezeichnen,
wird für uns geopfert und uns zur Speise gegeben,
unser Herr Jesus Christus,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Er, den diese Gaben bezeichnen, wird für uns geopfert und uns zur Speise gegeben. Unglaublich. Ungeheuerlich. "Was er sagt, ist unerträglich", sagen die Jünger im Evangelium nach der Brotrede (Joh 6,60). Vielleicht ist es gut, hin und wieder einmal über solche Worte zu stolpern, den eigenen Glauben auf den Prüfstand zu stellen. Es ist der Glaube, der die Gaben der Könige und die Gaben der Kirche verbindet.
Ck