Begrüßung Klosterfest 18.6.23

Lieber Hochwürdigster Herr Bischof Heinrich! Liebe Festgemeinde! Liebe Mitschwestern!
 
Von einer guten Bekannten bekam ich vor einiger Zeit ein Buch geschenkt mit dem Titel: „Das Feuer hüten – Eine kulinarische Reise durch evangelische Frauenklöster und Stifte in Norddeutschland“
Ich gestehe, dass mich weniger die Rezepte aus den verschiedenen Klöstern interessierten, als die so einfühlsamen Fotografien.
In Gedanken setzte ich mich auf eine Bank, in einen Garten, an ein Fenster und genoss einfach die schönen Aussichten.
Irgendwann dachte ich: ein bisschen komisch bist du schon. Hier in Marienstern hast du auch so viele schöne Orte, an denen du dich ganz real hinsetzen kannst. Hier kannst du die Aussichten, die Ruhe, die Stille, das ganze Ambiente und versteckte schöne Winkel genießen.
Auf den Blickwinkel kommt es an.
Das geht uns allen so. Was wir Tag für Tag haben an Schönem und Kostbaren, das sehen wir oft nicht oder nehmen es nicht richtig wahr.
In 775 Jahren hat sich dieser Blickwinkel auch immer wieder geändert.
Marienstern und die Menschen, die hier lebten, haben sich darauf eingelassen und das Feuer gehütet, um noch einmal auf den Buchtitel des Anfangs zurück zu kommen.
Vor 25 Jahren haben wir unser Gründungsjubiläum wirklich groß gefeiert. In diesem Jahr wollten wir es etwas ruhiger angehen, denn bei einer fast acht Jahrhunderte alten Geschichte wird doch in größeren Schritten und Dimensionen gedacht.
Aber ganz ausfallen lassen wollten wir unser Jubiläum doch nicht.
Und so haben wir unseren Bischof Heinrich eingeladen, mit uns dieses Fest zu feiern. In der langen Geschichte von Marienstern war das Verhältnis des Klosters zu den Bischöfen nicht immer spannungsfrei.
Das Kloster war auf seine Exemtion, auf seine Unabhängigkeit bedacht.
Heute gilt es aber, gut zusammenzuhalten und gemeinsame Wege zu gehen. So danke ich Ihnen herzlich, auch im Namen meiner Mitschwestern, dass Sie heute zu uns gekommen sind.
Ich danke auch allen, die diesen Festtag lange mit vorbereitet haben und diesen Gottesdienst ausgestalten: an der Orgel Herrn Felix Bräuer,
Herrn KMD Friedemann Böhme mit dem Chor des Sorb. Gymn. BZ.
Frau Sonja Heiduschka, allen Helfern und Sponsoren, bes.unserem Landrat Udo Witschas und den Verantwortlichen des Landkreises.
Mit der Kollekte dieses Gottesdienstes unterstützen Sie das Kloster bei seinen vielfältigen Aufgaben. Ich sage schon jetzt dafür ein herzliches „Gott vergelt’s“ Achten wir auf unseren Blickwinkel und hüten wir das Feuer! Ich wünsche uns allen eine andächtige und erfüllende Feier des Gottesdienstes und einen gesegneten Festtag!